
Marketing in Krisenzeiten fühlt sich manchmal ziemlich belanglos an. Da kommen schnell Fragen auf: Wie zeige ich mich jetzt? Wie gehe ich mit dem aktuellen Geschehen in meiner Kommunikation um? Soll ich mich jetzt überhaupt zeigen?
Ich habe mir angeschaut wie andere in meiner Bubble mit der Situation in ihrem Marketing umgehen und dabei sind mir drei unterschiedliche Kommunikationstypen aufgefallen…
Höre dir den Impuls entspannt als Audio an oder lies einfach weiter…
3 Kommunikationstypen
Immer, wenn wir in Stresssituationen, reagieren wir Menschen mit 3 möglichen Reaktionen. Fight, Flight oder Freeze. Das kennst du, da erzähle ich dir nichts neues. Und genau diese drei Reaktionsmuster lassen sich in der Kommunikation vieler Coaches, Trainer, Berater gerade gut erkennen.
Ich möchte meine Gedanken dazu teilen. Dabei geht es mir nicht darum, zu bewerten. Ich möchte dir lediglich einen Impuls geben, mal zu schauen, wo du dich siehst und sehen möchtest.
Der Fight-Modus
Da hätten wir zunächst den Fight-Modus. Das sind diejenigen – vor allem Business Coaches – in meiner Bubble, die gleich vorgeprescht sind, mehrmals täglich zu dem Thema etwas zu sagen haben und ganz viel Wirbel machen. Du musst jetzt Stellung einnehmen, dich positionieren, du musst dich zeigen, du musst dazu etwas sagen …. sonst bist du kein Leader. Dort lese ich immer müssen, müssen, müssen…
Mir ist das zu viel Druck. Ich finde auch nicht, dass ich irgendwas muss, das entscheide ich schließlich selbst. Ich muss dann nur – und das muss ich wirklich – mit den Ergebnissen umgehen, wenn ich mich entschieden habe, etwas zu tun oder eben nicht zu tun.
Vor zwei Jahren war ich selbst in einem Programm bei einer Coach, die in dieser – ich sage mal – eher männlichen Energie unterwegs ist und sie hatte uns damals eindringlich klargemacht, dass wir uns zu Black Lives Matter äußern müssten. Sonst sind wir keine Leader und das geht ja nicht. Ich erinnere mich noch genau mit welchem Gefühl ich diesen Post verfasst habe, mit einem ziemlich schlechten. Heute bin ich schlauer und handele ich nicht mehr gegen meine Intuition und das solltest du auch nicht tun.
Der Flight-Modus
Der zweite Typ ist im Flight- also Fluchtmodus. Das sind für mich diejenigen, die weiter machen wie bisher. Sie flüchten sich in ihre heile-Businesswelt-Bubble und gehen überhaupt nicht auf die Situation ein. Sie fahren ihr Marketing so als wäre nichts geschehen.
Hmmm. Ich habe festgestellt, dass im Moment solche Dinge durch meinen Filter fallen. Fühlt sich für mich irgendwie belanglos an. Vor allem, in der vergangenen Woche ging sowas komplett an mir vorbei. Im Moment habe ich ein starkes Bedürfnis mich zu verbinden, darüber zu lesen, wie andere damit umgehen, ihre Gedanken dazu – vielleicht auch als Zeichen dessen, dass es uns alle getroffen hat und betroffen macht. Und ich bin mir sicher, dass auch andere dieses Bedürfnis nach einer Verbundenheit verspüren.
Der Freeze-Modus
Der letzte Typ ist der im Freeze-Modus, also unfähig zu handeln. Hier würde ich mich reinzählen. Die ersten Tage wusste ich noch nicht, wie ich damit umgehen wollte und bin erst einmal abgetaucht. Aber nichts tun ist auch keine Lösung. Ich habe mich entschlossen, zu vertrauen und bin wieder in die Umsetzung gegangen. Ich habe geschaut, wo kann ich in etwas bewirken. So habe ich gespendet, war in Berlin bei der Großdemo und schreibe jetzt gerade diesen Impuls für dich auf.
Und ich will ehrlich sein. Ich hatte auch die Stimme im Kopf, die mich runterziehen wollte. Ein Beispiel. Seit Mitte Januar habe ich mich dazu committed täglich mindestens eine halbe Stund an meinem Buch zu schreiben. Es ist eine Komödie und du kannst dir vielleicht vorstellen, dass ich letzte Woche erst einmal dachte. Jetzt lustig sein? Weiß nicht. Vielleicht pausiere ich besser mal. Aber ich habe mich für die andere Stimme in meinem Kopf entschieden, die gesagt hat. Ne, Daniela. Das ist jetzt deine Mission. Du ziehst das durch und schreibst dein Buch. Deutschland muss wieder lachen! Und ich bin froh und auch ein wenig stolz, dass ich drangeblieben in. Denn Gründe, um etwas nicht zu tun, finden sich immer leicht. Es gibt aber nur einen Grund etwas zu tun, dass du dich dafür entscheidest.
Wie also nun mit dem eigenen Marketing weitermachen?
Und da komme ich zur großen Frage, weshalb du dir dieses Audio wahrscheinlich anhörst: Kannst du jetzt weiter ganz normal Marketing machen und dich zeigen? Meine Antwort ist eindeutig ja, aber frage dich:
Wie willst du deine aktuelle Kommunikation gestalten? Wie sehr willst du auf das Weltgeschehen eingehen?
Wie genau das aussieht – entscheidest letztendlich du alleine – nur tauch nicht komplett ab! Wenn du das Gefühl hast, dir fehlen gerade die Worte, überlege einmal was könnte deine Community jetzt von dir brauchen? Verlagere deinen Blick auf sie. Auch sie müssen gerade klarkommen und vielleicht kommt das, was du zu bieten hast, genau im richtigen Moment wie ein Geschenk des Himmels.
Was bedeutet „Verkaufen“ für dich?
Und ja, natürlich darfst du auch weiterhin Angebot machen und wenn du da ganz starke innere Widerstande verspürst, schau einmal genauer hin und frage dich, was VERKAUFEN für dich bedeutet. Nimm dir gerne einen Stift und ein Blatt Papier und beende einmal diesen Satz, ganz spontan ohne zu bewerten:
Verkaufen ist…
Verkaufen in turbulenten Zeiten ist…
Und dann frage dich, ob das wirklich wahr ist.
Was wäre, wenn verkaufen gleichbedeutend mit helfen wäre? Was wäre, wenn du gerade jetzt gebraucht wirst? Wäre es dann nicht ein Unding, wenn du dich jetzt nicht zeigen würdest?
Was ich eigentlich sagen will, achte jetzt noch stärker auf deine Gedanken und akzeptiere sie. Es ist vollkommen OK, traurig zu sein, sich unsicher zu fühlen, Angst zu haben.
Bei Mindsetarbeit geht es schließlich nicht darum, sich immer nur gut zu fühlen. Das ist eine Illusion. Wir Menschen sind gefühlsbasierte Wesen – wir empfinden die gesamte Klaviatur der Gefühle. Wichtig ist, dass du sie bewusst wahrnimmst, sie fließen lässt. Erlaube dir, mit ihnen umzugehen.
Warum „Think Positive“ nicht funktioniert
Wenn du einfach nur ein oberflächliches Think Positive über deinen negativen Gefühle bappst wie ein Pflaster auf eine offene Wunde. Dann kannst du sie vielleicht vorerst nicht mehr sehen, aber darunter brodelt es dann und irgendwann kommt es viel stärker zum Ausbruch, eben wie eine Wunde, die sich entzündet.
Übrigens sind es nicht unsere Gefühle, die uns ewig lange schlecht fühlen lassen. Ein Gefühl alleine dauert höchstens 90 Sekunden. Es sind unsere Gedanken, die sie immer wieder neu befeuern und uns in Langzeitdramen und Gedankenkarussels gefangen halten.
Deshalb bleibe achtsam, bleib dir treu und vor allem bleib am Ball!
Am 20. März ist Weltglückstag und ich biete an dem Tag zusammen mit über 400 anderen Coaches kostenfreie Coachings an. Mittlerweile ist die Aktion auch an einen Spendenmarathon gekoppelt, d.h. die Coachees dürfen stattdessen gerne für die Kindernothilfe in der Ukraine spenden. Wenn dich die Aktion interessiert, dann schau unter www.million-dreams.de. Wenn authentische Sichtbarkeit und Storytelling bzw. deine Brand Story finden, deine Themen sind, dann melde dich bei mir und schnapp dir schnell einen Platz bei mir.