Wie du mit deiner Sprache deine Gefühle beeinflusst

Was erzählst du dir eigentlich den ganzen Tag? Ist doch interessant, wir leben mit unserer Stimme im Kopf und schenken ihr nur ganz selten unsere Aufmerksamkeit. Noch weniger hinterfragen wir die Geschichten, die wir uns erzählen. Dabei beeinflussen sie unsere Gefühle.

Wörter haben eine besondere Macht über unser Lebensgefühl. Sie können uns stärken oder schwächen, uns glücklich oder wütend machen. Sie lösen Bilder in uns aus, die verknüpft mit unseren Erfahrungen und Vorstellungen sind. Wir verbinden bestimmte Gefühle mit unseren Worten. Das alles ist zwar subjektiv und bei jedem von uns verschieden, doch es gibt ein paar Tricks, die wir alle anwenden können, damit wir uns besser fühlen.

Ist deine Sprache voller Konjunktive?

KONJUN… was? Nein, du bist nicht wieder im Deutschunterricht gelandet. Aber interessant ist der Konjunktiv trotzdem. Mit ihm drücken wir Möglichkeiten aus. Wie oft sagen wir uns:

ich müsste noch…, ich könnte ja mal…, ich würde so gerne einmal

Na, kommt dir das bekannt vor? Gerade unliebsame Aufgaben schleppen wir getarnt als ein ich müsste noch mit uns herum. Träume und Ideen verstecken sich hinter ich könnte und ich würde gerne einmal. Nur leider folgt dann auch immer gleich ein dickes A-B-E-R und du ahnst es schon – wir machen es dann nicht. Mit dem Konjunktiv bleiben wir nur allzu gerne bei der Möglichkeit, etwas zu tun.

Unsere Sprache beeinflusst unser Handeln

Genauer gesagt beeinflusst sie unsere Gedanken und die haben dann Einfluss auf unser Handeln. Klingt kompliziert. Ist aber im Prinzip ganz einfach. Wenn wir nun die Sprache der Möglichkeiten ersetzen würden, sähe das schon anders aus:

ich müsste => ich darf

ich könnte => ich kann oder besser noch ich werde

ich würde gern einmal => ich werde

Merkst du den Unterschied? Du blickst mit einer ganz anderen Perspektive auf die Situation und ebnest dir so den Weg, dein Vorhaben auch zu realisieren. Hast du Lust auf ein kleines sprachliches Experiment? Dann schnapp dir einen Zettel und einen Stift und schreibe spontan jeweils 3 Dinge aus jeder Kategorie auf:

Ich müsste noch _____________

Ich könnte _________________

Ich würde gerne einmal ________

Dann ersetze sie! Wie fühlt sich das für dich an?

Beeinflusse deine Gefühle mit der Wahl deiner Wörter

In unserer Wortwahl zeigen sich unsere Glaubenssätze. Benutzt du oft negativ besetzte Wörter? Wenn uns im Alltag etwas Blödes passiert oder wir im Stress sind, verwenden wir meist negative Begriffe, um unsere Empfindungen auszudrücken. Je intensiver unser Gefühl, desto heftiger auch der Ausdruck. Dabei liegt es an uns wie wir die Dinge benennen und das wiederum prägt unser Lebensgefühl.

Stell dir mal folgendes Szenario vor:

Es ist Montagmorgen. Du hast schon wieder verschlafen. Der Kaffee vom Bäcker gegenüber schmeckt heute besonders ekelhaft und du kommst völlig gestresst bei der Arbeit an.

Hört sich für mich jetzt nicht unbedingt nach einem gelungenen Wochenstart an. Wenn wir aber einige Wörter ersetzen und damit die Bewertungen verändern, sieht die Situation so aus:

Es ist Montagmorgen. Du hast jede Minute Schlaf ausgekostet. Der Kaffee vom Bäcker gegenüber schmeckt heute irgendwie interessant und du kommst völlig energiegeladen bei der Arbeit an.

Na? Welches Bild hast du jetzt vor Augen. Die Story hat sich im Prinzip nicht geändert. Lediglich die Perspektive, aus der sie erzählt wird, ist eine andere. Welcher Stimme in deinem Kopf möchtest du mehr Gehör schenken, der des Optimisten oder der des Pessimisten? Nimm dir doch einmal 15 Minuten Zeit und beschreibe eine anstrengende Situation aus deinem Leben so wie du sie empfunden hast. Dann greif dir einen Buntstift, markiere alle negativen Wörter und schreibe die Geschichte um. Ersetze alles Negative durch Positives.

Achte heute einmal auf deine Gedanken. Welche Wörter denkst du besonders oft? Schreibe die 3 häufigsten auf und überlege dir, ob du sie durch ein anderes neutrales oder vielleicht sogar positives Wort ersetzen kannst.

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